Einweihung Backhaus – Presseartikel im Schwarzwälder Bote

Man muss wissen: Als vor zehn Jahren der Waldhufenweg mit einem ähnlichen großen Fest wie jetzt das Backhaus eingeweiht wurde, gab’s das erste mal diesen selbst gemachten Zwiebelkuchen – „und schlug damals ein wie eine Bombe“. Seitdem ringen und planen die Beinberger um „ihr“ eigenes Backhaus – um künftig sehr viel mehr und öfter von diesem Zwiebelkuchen genießen zu können. Sagt Joëlle Kling, Kassier beim Förderverein. Und heute eine der Back-Mamsells, die die Beinberger und ihre Gäste mit diesen ebenfalls leckeren Brot und den zugehörigen Geschichten versorgt. Zum Beispiel von jenem Bäckermeister aus Altburg (Joachim Roller), der die Beinberger bei der Entwicklung ihrer ganz eigenen Backhaus-Rezepte unterstützte. Und der die Empfehlung gab, wo in der Region es die besten Mehle aus den besten Getreidesorten gibt. Drunter würden die Beinberger nichts in ihren neuen Backofen lassen.

Der etwas wirklich ganz besonderes sei – sind sich Bernd Ringlstetter (der Mann fürs Feuer) und Wolfgang Seibold (der Beinberger Bäcker, der die Teige gemacht hat) sicher. Denn der aus der Ortenau stammende Ofen hat zwei Backebenen – was eher unüblich sei. Weshalb dieser Ofen, das haben die Test-Backrunden die vergangenen Tage ergeben, so seine „Eigenarten“ habe: Wenn das Thermostat die richtige Temperatur zeigt (so 280 Grad Celsius), kann es auf der unteren Ebene noch einige Grad zu heiß sein. Der Boden vom Brot würde dann ein wenig zu arg knusprig – für Flamm- und Zwiebelkuchen aber genau richtig.

Seit fünf Uhr früh steht Ringlstetter heuer bereits am Ofen. Da hatte der Ofen zwar noch Resthitze vom Vortag – als man die gut 150 Kartoffel- und „Waldhufenkrustenbrote“ für die Backhaus-Einweihung vorgebacken hatte. Aber, um zum Mittag wieder frische Backwaren „aus dem Rohr ziehen“ zu können, musste ordentlich nachgeheizt werden – natürlich mit (gut abgelagerten) heimischen Nadelholz. Ringlstetters „brandneue“ Erfahrung dabei: Anheizen, Asche ziehen und „eine Stunde den Ofen stehen lassen“ – dann hat’s die richtige „Hitze“ für gut hundert Brote. Danach muss neu geheizt werden.

Jede Menge an Ideen

Die selbst gemachten „Döner- oder Burger-Brötchen“, die morgens auch aus dem Ofen kommen, gehen natürlich schneller. Und mehr. Auch Pizzen werden reichlich vorbereitet und belegt. Und „Bibbeles-Käs-Brot“.

„Wir haben noch jede Menge an Ideen, was man in dem Backhaus künftig alles noch gemeinsam zubereiten könnte“, erzählt Kling. Schließlich lebten heute in Beinberg „so viele unterschiedliche Nationen“, die alle ihre eigene Rezepte mitgebracht hätten. „Da werden wir noch viel zum Ausprobieren, Probieren und Genießen haben.“ Klings Vorfreude kann man hören.

Genau dafür gab es übrigens auch die Leader-Förderung für das Beinberger Backhaus – ein lebendiges Dorfzentrum für alle sollte es werden. Und genau das ist es auch geworden – davon kann man sich an diesem Morgen überzeugen: Alle, wirklich alle sind gekommen. Natürlich auch Rathaus und Gemeinderat, ebenfalls wichtige Unterstützer des Projekts. Denn Festreden gehören zu einer solchen Einweihung natürlich auch dazu. Auch reichlich Gastgeschenke.

Wie die Bilder von Nachbar Stoll. Aber die besten Geschenke warten auf die Gäste: die Brote, der Zwiebelkuchen, die Beinberger Döner… aus diesem leckeren Teig. Die nicht nur nach Liebe duften – sondern auch danach schmecken.

 

Bad Liebenzell: Premiere im Backhaus

Von Schwarzwälder Bote 30.05.2019 – 16:36 Uhr

Andreas Kling (von links), Marion Krause, Rüdiger Krause, Bernd Ringlstetter, Thomas Todt und Günter Kirchherr freuen sich schon auf den neuen Backofen. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote
Andreas Kling (von links), Marion Krause, Rüdiger Krause, Bernd Ringlstetter, Thomas Todt und Günter Kirchherr freuen sich schon auf den neuen Backofen. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Bad Liebenzell-Beinberg. Das gemeinsame Projekt der Stadt Bad Liebenzell und des Fördervereins für das Dorfzentrum Beinberg, das Beinberger Backhäusle, macht Fortschritte. Zuletzt wurde der Backofen erstmals angefeuert, um den Rauchabzug zu testen.

Kücheneinrichtung muss montiert werden

Jetzt muss der Fußboden versiegelt und die Kücheneinrichtung montiert werden. „Wir müssen den gemauerten Ofen erst kennenlernen, seine Eigenschaften während des Heizens und Backens feststellen und sehen, wie er sich bei verschiedenen Wetterlagen verhält“, meint der Vorsitzende des Fördervereins, Rüdiger Krause. Bis Ende September sei aber wohl ausreichend Erfahrung gesammelt. Dann sollen Interessierte eingeladen werden, bei einem Dorffest die Backerzeugnisse zu probieren. Dabei wird auch die von Bad Liebenzells Bürgermeister Dietmar Fischer kreierte „Waldhufenkruste“ vorgestellt.